Ein Tag in unserer Kita

Lina erzählt von ihrem Tag

Hallo,

ich bin Lina. Morgens komme ich um 08.00 Uhr in den Vechtehüpfer. In der Garderobe find ich meinen Platz unter meinem Foto. Mama hilft mir die Straßenschuhe gegen bequeme Hausschuhe zu wechseln. Mehr Hilfe brauche ich nicht. Meinen kleinen Rucksack, wo das Frühstück eingepackt ist kann ich schon ganz alleine an den Taschenwagen hängen. Ich kenn mich schon gut aus und weiß genau was ich gleich machen möchte. Deswegen bekommt Mama einen Kuss. Ich laufe schnell zu dem großen Fenster in unserem Gruppenraum und winke meiner Mama noch kurz zu. Dann laufe ich zu der Empore. Den Wellenaufgang komm ich alleine hoch… dann noch zwei Stufen und einmal klettern und ich kann den ganzen Gruppenraum von dort oben überblicken. Zwei Jungen kochen in der Puppenwohnung am Herd, einer schiebt den Puppenwagen mit einem Ball drin durch den Raum. Ein Mädchen ist in den Spieleschrank geklettert und lacht laut darüber wie eng es an der Stelle ist. Ein Mädchen sitzt zusammen mit einer Erzieherin auf dem Bauteppich. Sie stapeln Korkbausteine übereinander und lachen als der Jüngste aus unserer Gruppe angeflitzt kommt. Er läuft so lustig, weil er es erst seit 2 Wochen kann. Rummmms- jetzt hat er alles umgeworfen und sie bauen es zu dritt wieder auf.  Vielleicht mach ich da auch gleich mit. Oder ich gehe an dem Maltisch. Da sitzen drei Kinder und malen zusammen mit einer Erzieherin mit ganz dicken Wachsmalstiften. Ein Platz ist da noch frei. Unter mir wird es laut. Zwei Kinder laufen den Wellenaufgang hoch und sausen nacheinander die Tunnelrutsche runter. Tock-tock-tock. Wer klopft denn da? Ahh, der große Junge mit dem ich gestern draußen geschaukelt habe, sitzt in der Höhle unter der Empore und klopft gegen das Holz. Er schaut durch das kleine Loch und lacht laut. Da möchte ich nachher unbedingt auch noch rein. Aber erstmal guck ich noch etwas weiter. In der Leseecke sitzt ein neues Kind mit seiner Mutter. Das Mädchen ist erst den vierten Tag da. Die Mutter zeigt ihr ein Bilderbuch. Bestimmt wird sie etwas später noch einen Kaffee trinken gehen. Ob sie dann auch mit mir spielt? Wir singen unser Aufräumlied und treffen uns im Sitzkreis auf dem Teppich. Jetzt aber schnell… zuerst runter klettern, dann einmal durch die Tunnel-Rutsche rutschen und aufräumen. Dann setze ich mich schnell auf den Teppich, denn singen mag ich. Alle Fingerspiele und Lieder hab ich schnell gelernt. Nur manchmal mag ich nicht soooo lange sitzen bleiben, schließlich hab ich Hunger und möchte endlich wissen was Mama mir in meine Frühstücksdose gepackt hat.  Jetzt sind auch alle 15 Kinder in der Gruppe und wir gehen gemeinsam in die Küche. Dort setzen uns an zwei Tische. Neben mir sitzt der kleine Turmumschubser von vorhin. Er darf in dem weißen Hochstühlchen sitzen. Ich drehe meinen Hocker selber um, nun ist er so groß dass ich bequem am Tisch sitzen kann. Auch meine Tasse Milch gieße ich mir alleine ein.  Und meine Nachbarn links und rechts auch. Ohh nein, der Junge neben mir wollte gar keine Milch. Ob ich zusätzlich Wasser in die Tasse füllen soll? Vielleicht schmeckt ihm das ja dann. Aber die Erzieherin hat eine andere Idee und bringt eine neue Tasse nur für Wasser. Klack- klck. Was ist in meiner Dose? Den Deckel bekomm ich alleine auf. Hmmm Knäckebrot und Apfelstückchen. Das mag ich. Erdbeeren sind mir noch lieber, aber die gibt es im Augenblick nicht, sagt Mama, vielleicht ja Morgen wieder.

Nach dem frühstück spiel ich mit dem großen Holzauto. Da passen prima viele Duplotiere rein. Sie können alle einsteigen und mitfahren. Es sind bestimmt drölfzig. Eine Erzieherin fragt mich wer heute meine Windel wechseln darf. Natürlich sie selber!  Ich mag die Wickelzeit, weil ich die Treppe ganz alleine hoch klettern darf und auf dem großen Wickeltisch auch noch besondere Spielsachen liegen. Manchmal kommt meine Freundin mit. Heute nicht. Sie ist schon auf die kleine Toilette gegangen. Das probiere ich auch bald mal aus. Noch find ich wickeln besser. Ich helfe bei vielen Sachen mit und find es besonders lustig die volle Windel nachher in den Windeleimer zu stecken und umzudrehen, dann fällt sie ganz nach unten.  Jetzt sind wir fertig und ich weiß, was nun passiert. Wir gehen raus! Im Flur dreh ich aber erstmal eine große Runde auf dem Rutschauto. Das ist oft besetzt- Heute scheint mein Glückstag zu sein. Ich sause also den langen Flur lang und drehe um und fahre bis vor das Gummistiefelregal. Meine Gummistiefel kann ich schon alleine anziehen (aber das weiß Mama nicht). Meine Hausschuhe pack ich in den kleinen Kofferraum und sause mit ihnen zur Garderobe. Na, eigentlich wollte ich noch weiter, aber die Erzieherin bittet mich, sie wieder auszuladen. Okay… ich möchte ja auch auf den Spielplatz. Und bei meiner Regenhose brauch ich doch noch etwas Hilfe. Fertig! Draußen fahr ich weiter mit einem Fahrzeug. Ich bin schnell. Die ganze Bahn lang… bis zum Sandkasten wo die Kinder aus meiner Gruppe im Sandkasten an der Matschanlage matschen. Es macht mir Spaß sie zu beobachten aber als mich ein älteres fremdes Kind anspricht fahr ich schnell weiter. „Lina! Lina!“  Ah, aus der Vogelnestschaukel ruft mich mein Kumpel von Gestern. Klar, da muss ich hin. In die hohe Schaukel kann ich schon alleine einsteigen. Das ist mir in der letzten Woche zum ersten Mal gelungen. Und meine Erzieherin hat es gesehen. Sie hat mich gefragt wie ich das gemacht habe. Ich zeigte es gleich nochmal. Da hat sie den Fotoapparat geholt und ich hab es noch einmal wiederholt.  Und gestern hat sie mir gezeigt, wie die Fotos geworden sind. Wir haben sie in meine Mappe geklebt und ich habe blaue und gelbe Farbe darunter gemalt. Schließlich ist die Schaukel blau und der Sand darunter gelb.

„Hey, mach Platz!“  ich klettere los. Jetzt habe ich Platz. Ohh, das war zu fest. Jetzt weint mein Spielgefährte. Das habe ich nicht gewollt. Jetzt weinen wir beide. „Was ist denn hier los? Darf ich euch anschaukeln?“ Ja, wenn eine Erzieherin uns fast bis in den Himmel schaukelt, dann ist alles schnell vergessen. Wir lachen beide laut und ich werde bestimmt noch öfter mit ihm schaukeln gehen. Aber erst einmal wollen wir beide an die Matschanlage. Ich bin so gerne mit meinen Händen in dem Matsch. Klar werde ich sie gleich vor dem Mittagessen waschen. Aber aufräumen, hmm, dazu hab ich jetzt keine große Lust. Ich habe doch auch gar kein Spielzeug benutzt. Na, das Laufrad dahinten- okay, ich hol es schnell. Jetzt haben wir fertig aufgeräumt. Ich muss beim reingehen einmal kräftig gähnen. Vor dem Mittagessen haben die ganz jungen Kinder schon einmal geschlafen. Ich finde unseren Schlafraum kuschelig, aber mir reicht der Mittagsschlaf nach dem Essen. Oh, noch einmal gegähnt.  Ich sitze frischgewaschen am Tisch. Was es heute gibt? Ach, das weiß ich genau. Als ich heute morgen in den Kindergarten gekommen bin, habe ich auf den Knopf im Eingangsbereich an der Säule gedrückt. Ich hörte eine Stimme: “Heute essen wir Kartoffelbrei, Möhren und Bratwurst“ Das ist okay, aber Linsensuppe oder Pfannkuchen mit Apfelmus esse ich viel lieber.  Beim Essen ist es nicht schlimm, wenn mal was daneben geht. Ich habe mir ein Lätzchen ausgesucht und bekomme das schon ganz gut alleine hin. Zwei Kinder werden gefüttert, ich nicht mehr! Auch davon gibt es ein Bild in meiner Mappe. Wo ich zum ersten Mal ganz alleine gegessen habe. Nudeln und Tomatensoße – lecker! An dem Tag habe ich auch das erste Mal in der großen Dusche in unserem Waschraum gespielt. Ob es an den Nudeln und der roten Soße in meinen Haaren gelegen hat? 😉

Agh- jetzt bin ich müde. Den Joghurt zum Nachtisch schaff ich nicht mehr ganz. Ich möchte zu meinem Hundi. Er wartet schon im Bett auf mich. Schnell waschen und Pulli und Leggins ausziehen. Hallo Hundi… darf ich meine Nase tief in dein Kuschelfell drücken?

Tut mir leid, hier endet mein Bericht. Der Vormittag in der Krippe ist fast vorbei. Wenn ich aufwache ist Papa oft schon da, der holt mich meistens ab.

Und nun…Psssssssst